Walter Dill und die eingefahrenen Pferde! Auch für den Hägerhof in Herzberg wurden Pferde gekauft.

Titel: Eins von den gemusterten Gespannen, das aber nicht in die Auswahl kommen konnte. Foto:  2 Andrea Fetz

Großes Interesse fanden die gefahrenen Pferde bei Walter Dill. Jedes Gespann wurde eingehend gemustert, bis schließlich eins davon in die engere Auswahl kam. Besonders freute sich Walter Dill  über den gelungenen Kauf des Rappen Mersuch XIX-37.

Mersuch XIX-37 geb. 1987 a.d. 90 El’Sbaa  VIII-5 wird noch in Radautz eingefahren, als Beifahrer Walter Dill, danach hat er Mersuch XIX-37 gekauft.

Mersuch XIX-37 geb. 1987 Radautz a.d. 290 El’Sbaa VIII-5,  importiert 1990  von Walter Dill.  Peter Windrath besuchte den Hägerhof im Herbst 1990,  sah Mersuch XIX-37 und kaufte den Hengst von Walter Dill.  Da bekam der Hengst von Peter Windraht den Namen  Sheitan.

Mersuch XIX-37 (Sheitan)  auf seine Weide bei Peter Windraht in Süd-Tirol. Foto: privat

Stolzer Besitzer mit Mersuch XIX-37 (Sheitan). Nach der Körung in Österreich 18.5.1995 und HLP in Stadl Paura, erfolgte die Eintragung von Mersuch XIX-37 im den Österreichischen Araber-Zuchtverband. Foto: privat

Im Gestüt »Delle Riva« von Herrn Windrath wurde Sheitan nun auf eigenen Stuten eingesetzt, aber auch einige Fremdstuten wurden ihm zugeführt. Der größte züchterische Erfolg von Sheitan ist aber der von Peter Windraht aus der O’BajanXVIII-9 gezogene Hengst Maalic Ibn Mersuch geb. 8.4.2008.

Maalic Ibn Mersuch geb. 2008 v. Mersuch XIX-37 a.d. O’Bajan XVIII-9 wurde in der Schweiz 2011 gekört.  Foto: privat

Maalic Ibn Mersuch bei der HLP 2013 in Stadl Paura. Foto: privat

Mit der Note 8,29 wurde Maalic  Ibn Mersuch HLP-Sieger 2013 in Stadl Paura. An der Hand seines stolzen Besitzers Peter Windrath. Foto: privat

HLP-Tabelle

Leider ist der Hengst bereits verstorben. Über seine Nachzucht ist mir nicht bekannt, ob noch ein Nachwuchs-Hengst vorhanden ist.

Radautz-Reise im Herbst 1990 zu den Radautzer SHAGYA ARABERN

Titelbild Nach langer Fahrt in Radautz angekommen. Foto: Andrea Fetz

Bei einem ersten Blick auf die Herde war die Freude groß, und die Müdigkeit von der Reise war vergessen. Foto: S. Schreibvogel

Diese Reise wurde von Walter Dill organisiert. Sie wurde nicht nur  zum Vergnügen unternommen, es sollten auch einige Stuten und Hengste gekauft werden. Zu einer ersten Besichtigung der zum Verkauf stehenden Pferde ging es direkt auf die Weide.

Die Stuten wurden direkt auf der Weide gemustert. Die Papiere der Pferde, die zur Auswahl standen, geprüft. Foto: S. Schreibvogel

Die gefahrenen Jungpferde  wurden als Nächstes vorgeführt. Foto: Andrea Fetz

Das Anspannen, der jungen Wallache und Stuten  wurde von Walter Dill genau geprüft. Foto: Andrea Fetz

Der Hauptbeschäler Mersuch XIX geb. 1977 a.d. 127 Shagya XXXIX-6 wurde eingehend gemustert, bevor es in Kaufverhandlungen ging. Foto: S. Schreibvogel

Nach Prüfung aller Papiere wurde mehrere Stuten gekauft.  Der Hauptbeschäler »Mersuch XIX« konnte für das Gestüt  »Auf der Pfürch«  erworben werden.

So machte sich die Gesellschaft zufrieden über den guten Einkauf wieder auf den Weg nach Deutschland.  Die Pferde wurden etwas später mit großen LKW, in Etappen nach Deutschland gebracht. Es war eine lange Reise für die Tiere, aber auch eine große Freude bei den Züchtern, als diese gut und gesund angekommen waren.

Mersuch XIX im Gestüt »Auf der Pfürch« seine neue Heimat

Mersuch XIX ist im Gestüt der Familie Conradty angekommen. Foto: I. Zeunert

Mersuch XIX an der Hand von Thomas Gramss. Foto: I. Zeunert

Bei einem Züchtertreffen 1998 im Gestüt wurde Mersuch XIX  vorgestellt und von Herrn Beste (hinter Mersuch) kommentiert. Foto: I. Zeunert

Die anwesenden Züchter verfolgten aufmerksam die Ausführungen von Herr Beste. Foto: I. Zeunert

Auch das Messen am Röhrbein wurde von Herrn Beste den Züchtern gezeigt. Foto: I. Zeunert

Bei dem ISG-Treffen 2000 im Gestüt »Auf der Pfürch«  wird Mersuch XIX von Claudio Conradty vorgestellt. Foto: I. Zeunert

Eine Schau in Bábolna konnte Mersuch XIX  als Sieger verlassen. Foto: H. Gloy

Sieger-Ehrung Mersuch XIX an der Hand von Thomas Gramss, daneben Claudio Conradty. Foto: H. Gloy

Midas bei der HLP in Stadl Paura. Foto: privat

Sein Nachfolger im Gestüt sollte Midas geb. 7.3.1994 a.d. Kolomea (241 Koheilan XX-X) werden. Aber wie so oft kam alles ganz anders. Wie es mit »Midas« weiter ging finden Sie in einem ausführlichen  Bericht in der Fachzeitschrift »EQUUS ARABIAN« 04-2023.

Radautz in den Jahren 1900 bis 1920 Bilder und Texte aus dem Archiv von Hans Brabenetz

Titelbild K.K. Staatsgestüt Radautz. Pepinier-Hengststall  um 1900

Die nachstehenden Bilder und Texte wurden mir von Hans Brabenetz zur Veröffentlichung überlassen. Diese Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit sollten nicht im Archiv bleiben.  Den Züchtern und Freunden der Shagya-Araber möchte ich noch einmal die große Zeit dieser Pferde ins Gedächtnis rufen.

Stutenherde an der Tränke in der Luczina links im Hintergrund Gestütsoffizier. Recht im Hintergrund Csikós. Foto: ca. 1909 Archiv Hans Brabenetz

Die meisten fotografischen Aufnahmen aus der Luczina wurden in den Jahren 1905 und 1908 von Oberleutnant Freiherr von Wiedersperg gemacht. Mit mehreren Packpferden zog er durch die Weite des Berglandes und oft stürmten die Herden erschreckt vor seiner mit einem schwarzen Tuch bedeckten unförmigen Kamera davon. Der Überlieferung nach, sollen sich die einfachen, meistens aus weit abgeschiedenen Gegenden stammenden‚ Csikósen nicht viel weniger vor dem schwarzen Ungetüm gefürchtet haben.

Radautzer Shagya X gezogen 1899 in Radautz von Shagya VII a.d. 246 Sharaky-1 Linienbegründer in der Shagya-Araber-Zucht. Foto: Archiv Hans Brabenetz

Junge Dreijährige Radautzer-Stuten in Gayna.  Foto: Archiv Hans Brabenetz

Stutenherde, vor der Herde zwei Csikósen ganz links Csikós auf einem Schimmel. Foto: Archiv Hans Brabenetz

Amurath, v. AMURATH AV a.d. 248 Shagya V-8, fotografiert im Alter von 18 Jahren. Über 2000 Kilometer weit trug dieser Hengst den Ruf seiner Geburtsstätte Radautz bis in das weit entfernte Schleswig Holstein. Er wirkte auch in der Zucht von Hannover und schließlich sogar als Hauptbeschäler in Trakehnen. Archiv: Hans Brabenetz

Herde auf einer Bergweide in der Luczina. Foto: Archiv Hans Brabenetz

Jungstuten  auf großer Weide in der Luczina. Foto: Rudofsky Archiv Hans Brabenetz

Araberherde in der Luczina. Foto: Rudofsky, Archiv Hans Brabenetz

Dreijährige Radautzer Stuten. Visitierung durch Obst. Graf Logothetti im Jahre  ca. 1891. Foto:  Sammlung des Obergestütrates i.R. Oberstl. a.D. Rudolf Hutter, ehemaliger Kdt. des Gestütspostens Frassin, der im Sommer auch die Oberaufsicht über die gesamte Luczina inne hatte.(1909-1914. )Foto: Archiv Hans Brabenetz

Zweijährige Stuten in der Luczina.  Foto: Archiv Hans Brabenetz

Stutenherde bewacht von zwei Czikósen vorn im Bild auf einem Braunen und ganz hinten auf einem Schimmel. Foto: Archiv Hans Brabenetz

So zogen die Pferde von Radautz hinunter in die Täler und einer vorerst ungewissen Zukunft entgegen. Archiv: Hans Brabenetz

AMURATH arab. Vollblut v. Tajar a.d. Koheil III Schimmel geb. 1881 Weil. Pepinierehengst K.K. Staatsgestüt Radautz. Foto: Archiv Hans Brabenetz

Radautzer Stutenherde auf den von Wäldern umgebenen Bergland in den Karpaten an der Hosternectränke, die ausgezeichnetes Kalkwasser führte. Die Radautzer Araberstämme hatten Weltruf. Foto: Archiv Hans Brabenetz

Zweijährige Hengste Gr. Kittka. Foto: Archiv Hans Brabenetz

Die Stutenherde vor dem Buchenwald am Gestütshof Frasin am Suczawafluß. Foto: Archiv Hans Brabenetz

Orient. Mutterstuten beim Weiden im Wald. Foto: Archiv Hans Brabenetz

Zweijährige Hengste im Winter in Frasin. Foto: Archiv Hans Brabenetz

Den Shagya-Araber Züchtern, Reitern oder Freunden dieser Rasse soll diese Pferde geprägte Zeit noch einmal in Erinnerung gebracht werde. Ich wünsche Ihnen viel Freude an Fotos aus dieser Zeit vor über 100 Jahren.

Abschied von Claudio Conradty

Titelbild: Lenkoran II an der Hand von Claudio Conradty

Claudio Conradty,  Shagya-Araber-Züchter der ersten Stunde, verstarb am 24.12.2024 nach schwerer Krankheit.

Bei einer Reise Anfang der 1960er Jahre in das Gestüt Borike in Jugoslawien sah  Claudio Conradty den Hengst »70 Lenkoran VI«  Er konnte nach längeren Verhandlungen diesen Hengst für sein Gestüt erwerben.  Lenkoran eine seltene Linie in der Deutschen Shagya-Araber-Zucht. Es war immer das Bemühen von Claudio Conradty seltene Shagya-Araber-Linien für die Zucht zu erhalten. Dies gelang besonders gut mit dem Erwerb von  »K. Dahoman II-11« er, ist der Gründerhengst für den Dahoman-Stamm in Gestüt. Seine Söhne und Enkel sind in Bulgarien, Dänemark, Österreich und der Schweiz vertreten.

Djardan v. Daikir  (v. Dahoman II-11). ISG-Tagung 2000 im Gestüt der Familie Conradty.Djardan:  vorgestellt von Claudio Conradty

Auch in der Verbands-Arbeit war Claudio Conradty sehr aktiv,  Mitglied in der Körkommission, als Richter, oft auch als Berater von  Züchtern und in Seminaren.  Mir war er immer ein Freund, guter Berater in vielen Fragen zu der Zucht dieser Rasse. Oft haben wir uns im Gestüt über Stuten-Linien, Abstammungen und was man unbedingt in der Zucht beachten sollte unterhalten.  Er war ein Visionär mit ganz bestimmten Vorstellungen für seine Zucht. Der Erfolg seiner Hengste in den verschiedenen Ländern hat ihm Recht gegeben. Wie immer, der Prophet wird im eigenen Land oft verkannt.

Mit dem von ihm gezüchteten Pferden in den nachstehenden Bildern wird er in Erinnerung bleiben.

Koheilan II  war nicht nur in der Zucht mit seinen Söhnen Koran und  Kelim Pascha in Tschechien, über seine Tochter Arjana, Mutter von Djardan, sehr erfolgreich.  Er war auch geliebtes Reitpferd von Claudio Conradty.

Mit Beau kam der Hengststamm O’Bajan or.ar. in das Gestüt. Seine Söhne  Borodin und Basko sind in vielen Zuchten vertreten.

Mersuch XIX  wurde 1991 in das Gestüt importiert. Sein im Gestüt geborener Sohn Midas kam im Gestüt Rhön zum Einsatz. Der Hengst-Stamm »Mersuch or.ar. 1898«  wird im Gestüt Rhön mit dem Midas Sohn Midras weitergeführt.

Nationales Championat vom VZAP 1994 in Neustadt-Dosse. Claudio Conradty mit Bukowina und Siegerfohlen Bel Kis v. Beau.

Bukowinaan der Hand von  Claudio Conradty, Fohlen Bel Kis gemustert von Tamás Rombauer.

Nationales Championat des VZAP im Haupt- und Landgestüt Neustadt-Dosse 1999

Titelbild: Haupt und Landgestüt Neustadt-Dosse

Bei diesem Championat gab es nicht nur Schauklassen für Vollblut-Araber, Shagya-Araber und Anglo-Araber, sondern auch Reitklassen vom Reiterwettbewerb,  Dressur und Springen bis Klasse M.  Eine Hengstleistungsprüfung als Feld/Turnierprüfung.

Auch eine Zuchtstutenprüfung wurde angeboten. Aber das Besondere waren die Gespann-Fahrer mit ihren Pferden. Was da geboten wurde war einmalig, daher gilt dieser Bericht den Fahrern. Die vielen verschiedenen Anspannungen vom Einspänner bis zum Sechserzug können Sie in den nachfolgenden Bildern bewundern.

Einspänner von Herrn Schaarschmidt, Foto Irene Noll

Zweispänner von Frau Röbke -Tegtmeier, gefahren von Herrn Kopperschmidt. Die Stuten: links Koheila I rechts Mamaia. Foto: M. Schwöbel

Kegelfahren mit dem Zweispänner, Fahrer D. Schaarschmidt. Foto: M. Schwöbel

Tandem mit Mamaia vorn, Koheilah I hinten, Fahrer Kopperschmidt  Foto: Privat

D. Schaarschmidt stellte die seltene Einhornanspannung vor. Fot: M. Schwöbel

Danach folgten die Vierspänner und der Fünferzug gemeinsam als Schauvorführung

vor einem begeisterten Publikum. So etwas wird man wohl nicht noch einmal erleben, denn diese Bilder sind nun schon 25 Jahre alt, und was ähnliches danach habe ich nicht mehr gesehen. Mehrere Züchter hatten sich mit ihren Pferden zusammen getan  um solche Bilder zeigen zu können.

Herr Garbe mit seinem Viererzug im Gelände von Neustadt-Dosse. Foto: M. Schwöbel

Herr Garbe stellt den Viererzug auf dem Paradeplatz in Neustadt-Dosse vor.

Foto: M. Schwöbel

Der Viererzug von Frau Röbke-Tegmeier in vollem Galopp, Fahrer Kopperschmidt. Foto: M. Schwöbel

Fünferzug gefahren von D. Schaarschmidt 1999 in Neustadt-Dosse. Foto: I. Zeunert

Der Fünferzug, die drei vorderen Pferde. Fahrer D. Schaarschmidt. Foto: I. Zeunert

Noch einmal der Fünferzug. Foto: I. Zeunert

Etwas ganz Besonderes war der Sechsspänner,  vorgestellt von Frau Karin Röbke -Tegtmeier in Gemeinschaft mit Hugo Nagel und Frau Dr. Bach-Diesing.

Die Pferde: Vorn rechts Mamaia, links Shari (Nagel), Mitte rechts Dorina 3 Jahre, links Kalima 3 Jahre, Hinten rechts Dina (Bach-Diesing)  links Dimitra 4 Jahre.

Die jungen Pferde wurden  von Herrn Axel Kopperschmidt eingefahren. Vier Pferde kamen aus dem Stall von Frau Röbke-Tegtmeier, die Stute Shari  wurde von Herrn Hugo Nagel zur Verführung gestellt.  Und die Stute Dina stellte  Frau Dr. Bach-Diesing.

Sechsspänner Foto I. Zeunert

Aus einer anderen Sicht. Foto: I. Zeunert

Auf dem Paradeplatz in Neustadt-Dosse der Sechsspänner, angespannt sind Shagya-Araber, gefahren von Herrn Kopperschmidt. Viel Freude beim Ansehen.

Der unverhoffte Zugang  –  die AV Stute Shams el Nefisa

Titelbild: Shams el Nefisa geb. 1974 v. Sarwat a.d. Nefrotete

Sadiema habe ich 1985 von Shagya XXXIX-11 decken lassen.  Damit das Fohlen nicht allein aufwachsen sollte, suchte ich eine Stute zu pachten, die auch tragend war. Schon 1985 kam die Vollblut Araber Stute Shams el Nefisa tragend als Pflegepferd zu uns.

Am 12.4.1986 überraschte uns die Shagya-Araber Stute Sadiema mit dem Stutfohlen Sedona von Shagya XXXIX-11.

Sedona und Sadiema Tag 1 auf der Weide

Und die Vollblut Araber Stute Shams el Nefisa, unser Pflegepferd, mit dem Stutfohlen Nafaa vom AV Hengst Melek, dies wurde am 20.5.1986 geboren..

Nafaa ist 6 Tage alt mit Nefisa auf der Weide.

Unsere Freude war groß, beide Fohlen sollten bei uns zur Aufzucht bleiben. Der Besitzer von Nafaa wollte das Fohlen dann verkaufen. Es war ein schöner Sommer mit den Fohlen, beide waren sehr zutraulich. Es war toll, wie schnell die Fohlen Vertrauen zu mir hatten. Streicheleinheiten wurden regelmäßig gefordert.

Streicheleinheiten für Sedona.

Auch Nafaa wollte gestreichelt werden.

So verging der Sommer viel zu schnell, und die Trennung von Nafaa rückte immer näher. Ein Käufer war bereits gefunden. Nafaa verließ uns, als sie 6 Monate alt war. Ihr neues Zuhause war nicht weit und ich konnte sie dort besuchen. Dort wurde Nafaa in der Zucht erfolgreich eingesetzt.

Nefisa und Nafaa genießen die Weidezeit.

Nafaa und Nefisa auf dem Auslauf, hinter dem Zaun Enzi

Sedona wuchs nun in der Herde auf, und sie entwickelte sich sehr gut. Mutter und Tochter blieben 7 Monate zusammen. Nach erfolgreichem Absetzen konnte Sedona wieder in die Herde zurückkehren. Als sie 2 1/5 Jahre alt war, stand die Entscheidung an: behalten oder verkaufen. Die Freundin einer Bekannten suchte eine Stute zum Reiten und zur Zucht. Um sich ein Bild von Sedona zu machen, besuchte Frau Becher uns. Sie und ihr Begleiter waren begeistert, haben sich aber Bedenkzeit erbeten. Die Entscheidung fiel nach einer Woche. Sedona wurde an Frau Becher verkauft.

Sedona 4 Monate alt, auf dem Auslauf hinter dem Zaun Nefisa

Im Galopp auf die Weide, vorne Enzi, hinter Sedona Sadiema

Sedona das Kraftpaket mit Nefisa und Mutter

Sadiema und Sedona

Sedona jetzt mit zwei Jahren ist sie bereits größer als Mutter Sadiema.

Sedonas letzter Winter bei uns.

Einige Jahre später verabredeten wir mit Frau Becher einen Halt bei ihr auf einer Rückreise aus Aachen. Auf Sedona war ich schon sehr gespannt. Sedona hatte inzwischen die Stutenleistungs-Prüfung abgelegt, und ihr erstes Fohlen war bereits eingetragen worden. Den zweiten Nachwuchs, diesmal das Stutfohlen Salima  von Shahir, konnten wir mit Sedona auf der Weide bewundern.

Vorne Sedona, dahinter Tochter Salima.

Besuch im Sommer auf dem Gestüt »Auf der Pfürch« Teil 2

Titelbild: Kelim Pascha wird aus dem Hengststall geführt

Der Hengst-Stamm »Dahoman or.ar. 1846« war in Deutschland zu der Zeit nur im »Gestüt auf der Pfürch« vertreten. Bei diesem Besuch im Sommer war auch noch ein anderer Besucher im Gestüt zu Gast, der sich besonders für die Dahoman-Linie interessierte. Er wurde mir als Herr Brabenetz aus Wien vorgestellt.

Vertreter dieses Stammes war: Daikir geb. 1975 v. Dahoman II-11 (1966 Karadjordjevo) a.d. Koheilan II-2 (1967 Topolcianky). In seiner Abstammung trafen die Linie  »Dahoman or.ar. 1846« auf der Vaterseite und auf der Mutterseite die Linie » Koheilan Adjuze or.ar. 1885« zusammen. Diese beiden Linien waren ganz selten in Deutschland vertreten. Daikir war ein gelungenes Produkt dieser beiden Hengst-Linien. (Dahoman or.ar. 1852 und Koheilan Adjuze or.ar. 1885 auf der Mutterseite).

Daikir auf einer Schau des VZAP in Verden

Herr Brabenetz erzählte mir viel über die Dahoman-Pferde in Rumänien, es war ein gutes Gespräche über Dahoman und Koheilan. Mein erster Band »Shagya-Araber« war gerade erschienen. So habe ich Herrn Brabenetz gefragt, ob er er nicht einmal ausführlich über den Dahoman-Stamm im »Shagya-Araber« berichten könnte, da über diese Hengst-Linie noch nicht berichtet worden war. Daraus entwickelte sich eine Freundschaft und eine langjährige Zusammenarbeit.

Daikir vor dem Gestüt in den Achtziger Jahren .

Daikir sah ich jetzt mit anderen Augen, Herrn Brabenetz sei Dank..

Daikir, auf einem Foto aus späterer Zeit.

Dabur geb. 1985 v. Daikir a.d. Tosca II (Tobrok 43)

Der Daikir-Sohn Dabur wurde nur ganz wenig in der Zucht eingesetzt. Ganz anders der Hengst »Djardan geb. 1988 v. Daikir a.d. Arjana v. Koheilan II«.Mit Djardan trat eine Belebung des Dahoman-Stamms ein. Sein Einsatz in der Shagya-Araber-Zucht in Österreich brachte drei gekörte Söhne: Daru geb. 1996 a.d. Tura geb. 1989-Mangalia. Ein Jahr später wurde Darius geboren (1997) a.d. Siska v. Grande Gazal. Darius wurde nach Deutschland exportiert, und er steht jetzt im Gestüt Eichenhof in Wutzetz. Der dritte im Bunde war Dajan geb. 1999 a.d. Shambia v. Subeida v Koheilan II. Körung und HLP 2007 in Stadl Paura. Er wurde in Österreich zur Zucht verwendet. Als Djardan wieder im Gestüt war, deckte er auch Stuten aus der Schweiz. Aus der Anpaarung von Djardan mit der Stute Dahoman XXXIX-9 (Dalja) wurde 2002 der Hengst Duban geb. Er wurde 2007  in Henggart Schweiz gekört, die HLP legte Duban in Kreuth beim ZSAA erfolgreich ab. So ist Djardan auch mit einem gekörten Hengst in der Schweiz vertreten.

Djardan geb. 1988 v. Daikir a.d. Arjana v. Koheilan II

Djardan vor dem Gestüt ca. 1996

Djardan wieder im Gestüt, ISG-Treffen 2000

Djardan, ein beeindruckender Hengst, vorgestellt 2000.

Daru bei der Körung 1999 in Österreich

Daru geb. 1996 v. Djardan a.d. Tura v. Dahoman XXXI, wurde  in Österreich geboren. Er führte auf der Vaterseite die Dahoman-Linie aus Kardjordjevo und auf der Mutterseite die Dahoman-Linie aus Mangalia. Daru wurde in Österreich 1999 gekört und danach vom Gestüt »Auf der Pfürch«  importiert. 

Sein schönes Gesicht, mit großen Augen, die aufmerksam alles betrachten.

Daru kurz vor seiner Abreise nach Bulgrien.

Seinen ersten Deckeinsatz hatte Daru 2000-2001 in Kabijuk, Bulgarien. Dieser Einsatz in Kabijuk war sehr erfolgreich, sowohl die Hengste, aber auch die Stuten waren von überragender Qualität.

Daru in Aachen 2001 vor der Körkommission.

Einausdruckstarker und gereifter Daru kam 2001 aus Bulgarien auf das Gestüt zurück. Nach Rückkehr wurde Daru  2001 auf die Körung des VZAP in Aachen vorbereitet. Daru wurde gekört.  Danach musste Daru noch die HLP ablegen, die er in Marbach 2002 mit guten Noten bestanden hat.

In Aachen, nach der Körung für den Fotografen aufgestellt.

Die großen Linien sieht man bei Daru auf den ersten Blick.

Digital StillCamera

Daru in Dänemark, Blick aus seinem Stallfenster.

Da auch dieser außergewöhnliche Hengst in Deutschland wieder einmal verkannt wurde, folgte eine Verpachtung an das Gestüt der Familie Gammelgaard in Dänemark. Auch dort hat er sehr gute Nachzucht hinterlassen. Sein gekörter Sohn Dartan macht auch in der Anglo- undWarmblutzucht in Dänemark von sich reden. Zurück im Gestüt wurde er nur wenig eingesetzt. Heute steht Daru bei Familie Möller und erfreut sich bester Gesundheit. Die Hoffnung liegt jetzt auf seinem dort gezogenen Sohn Darino.

Darino geb. 15.09.2022

v. Daru geb. 1995 a.d. Dalicah geb. 2003 v. D’Artagnan

Besuch 1 auf dem Gestüt »Auf der Pfürch«

Titelbild: Der erste Blick auf Stallungen und Auslauf vom Gestüt

Als Koheilan II aus dem Harz in das Gestüt »Auf der Pfürch« in Neuhaus a.d. Pegnitz gewechselt hatte, habe ich ihn einige Jahre nicht gesehen.

Da wir aber jedes Jahr nach Nürnberg zur Spielwarenmesse gefahren sind, lag der Gedanke nahe einmal auf der Landkarte dieses Neuhaus zu suchen, da es wohl nicht weit von Nürnberg entfernt sein konnte. Nach einem Anruf im Gestüt, wurde ein Termin zum Besuch ausgemacht.

Erstes Wiedersehen mit Koheilan II

Einige Jahre älter, aber immer noch mein Koheilan.

Koheilan wird in seinen Stall gebracht

Meine Freude war groß, als mir auch noch die beiden Söhne von Koheilan II gezeigt wurden. Koran II a.d. Kadina XLII, dieser Hengst war das Ebenbild seines Vaters. In seiner braunen Jacke, sehr edlem Kopf, mit großen schwarzen Augen war er für mich ein würdiger Nachfolger von Koheilan II. Auf dem Auslauf zeigte Koran II auch noch tolle Bewegungen, er hat mein Herz erobert.

Koran II kam uns auf dem Auslauf entgegen.

Wo sind die Stuten? Schnell einmal nachsehen.

Der gelassene aufmerksame Koran II.

Jungpferde auf dem Weg zu den Stallungen

Subeida  a.d. Siglavya v. Siglavy (eine selten gewordene Linie) war der zweite Sohn von Koheilan II.  Ein Schimmel, elegant, edel mit viel Ausdruck und Bewegung. Als Subeida für 2 Jahre in Elze bei Burgdorf aufgestellt war, habe ich meine Stute Sadiema von Diem AV von Subeida decken lassen. Ergebnis, ein zauberhaftes Hengstfohlen.

Das Gesicht von Subeida sagt, was willst Du von mir.

Subeida 2000 beim ISG Treffen

Subeida auf dem Auslauf, wer kommt da?

Die Zeit war viel zu kurz , leider musste ich mich auf den Weg zurück nach Nürnberg machen. Wenn wir wieder in Nürnberg sind, wollten wir einen neuen Termin für einen Besuch ausmachen.

Als ich vom Hof gefahren bin wanderten die Stuten gerade in Richtung Stall.

Umzug an einen neuen Standort

Titelbild: Der Boxenstall mit erstem Anbau

Nach 14 schönen Jahren auf unserer Stallanlage ereilte uns die Nachricht: Das Gelände wird als Bauland ausgewiesen. Nach vielen Behörden-Anfragen, unter Einbeziehung der Zuchtverbände und Landschaftsschutzbehörde, erhielt ich die Genehmigung (1985) den Stall oberhalb der großen Weide aufstellen zu dürfen.

Der Weg zu unseren neuem Stall

Bau der Fundamente

Zu den Ställen für die Pferde war auch ein Heustall notwendig.

Als auch die Genehmigung zum Bau eines Heustalls im Mai erteilt wurde, haben wir uns sofort an die Arbeit gemacht. Zwei mir bekannte Zimmerleute waren eine große Hilfe. Gleichzeitig haben wir einen überdachten Heu-Futterplatz  im Auslauf gebaut.

Anfang vom Heustall

Henry ist voll im Einsatz

Die erste Heu-Raufe mit Dach war von beiden Seiten zu erreichen

Nachdem der Stall gerade fertig geworden war, kam 1985 die asile Vollblutaraber Stute »Shams el Nefisa«  tragend von AV-Hengst Melek zu uns. Unsere Shagya-Araber Stute Sadiema war auch tragend von Shagya XXXIX-11. So warteten wir voller Vorfreude 1986  auf die beiden ersten Fohlen in der neue Anlage.

Unser Neuzugang Nefisa vor dem fertigen Heustall

Sadiema 1985 tragend von Shagya XXXIX-11

Die fertige Stallanlage in späteren Jahren, links der Heustall

Shams el Nefisa mit Stutfohlen »Nafaa« geb. 20.5.1986  vor dem Heustall

Shams el Nefisa und Nafaa v Melek

Nafaa war ein schönes und freundliches Fohlen

Am 12.6.1986 wurde Stutfohlen »Sedona« geboren, es war das erste Fohlen für Sadiema. Sie war aber gleich eine liebevolle Mutter.

Sadiema hatte ihr Fohlen »Sedona« immer im Blick

Sedona war den Menschen sehr zugewandt

Anfang 1986 konnte ich die meiner Weide, nur durch einen kleinen Graben getrennt, gegenüber liegenden 12 Morgen Weide pachten. Zäune wurden gebaut, über den Graben eine Brücke mit Geländer erstellt. Auch einen Laufgang haben wir angelegt, damit die ganze Herde direkt vom Auslauf vor dem Stall auf die Weide gelangen konnte. Am Anfang haben wir Mutter und Fohlen über die Brücke geführt. Den Rückweg sind die Fohlen dann den Müttern aber sofort gefolgt.

Fohlen und Mutter gehen über die Brücke den Weg zum Stall

In späteren Jahren war die Brücke für alle Pferde ganz selbstverständlich, oft ging die ganze Herde im Galopp über den Laufgang nach Hause.

Aber ich machte die Feststellung, dass eine solche Anlage nie fertig wird. Erst musste um die Schwängelpumpe ein frostsicherer Raum gebaut werden. Diese Pumpe wurde dann durch eine elektrische Pumpe ersetzt. Dann war eine weitere überdachte Heu-Raufe nötig. Der Heustall war viel zu klein für die vielen Pferde, also musste ein zusätzlicher Heustall gebaut werden. So gab es in jedem Jahr, bis heute, eine neue Überraschung, das Reparieren und Bauen gehört einfach dazu.